Namensbildung

Die Entstehung von Walpernhain geht auf die Anfänge der germanischen Besiedlung im 11. Jahrhundert zurück. Es erscheint um diese Zeit als Walpurgishain in den Klosterurkunden. Sein Name geht vermutlich auf eine Kapelle zurück, die der heiligen Walpurgis geweiht war. Seine urkundliche Ersterwähnung um das Jahr 1300 als Walprughain und ist in eisenbergischen Klosterurkunden als Küchendorf aufgeführt. Walpernhain ist eine ehemalige deutsche Siedlung. Es befand sich am Rande des slawischen Siedlungsraumes. Vorgängersiedlungen an gleicher Stelle sind nicht bekannt. Der Name hat mehrere Abwandlungen erfahren bis es zur heutigen Schreibweise kam. So werden unter anderen folgende Namen erwähnt:

1300 Walpurgeshain
1335 Walpurgshayn
1378 Walpurghayn
1529 Walpornhayn
1683 Walpernhain

Neben der Namensdeutung in Verbindung mit der heiligen Walburga ist aber auch überliefert, dass der Name aus einer „Wallburg“ (von einem Wall umgebene Verteidigungsanlage) herrührt.
In der Literatur wird auch noch der Name von Walpernhain mit der zwischen Stolzenhain und Walpernhain gelegenen Grenzburg (Katzenburg) und einem damit bekannten Tummelplatz für Hexen gedeutet. Die heilige Walburga sollte als Schutzpatronin gegen Zauberei und anderweitige Hexenkünste dem Dorf Schutz gewähren.
Die Namenswandlung von Walpurgeshain zu Walpernhain lässt die Häufigkeit der urkundlichen Erwähnung erkennen und weist auf die Bedeutung von Walpernhain seit Alters hin.

Entwicklung der Einwohner

Die Bevölkerung bestand aus bäuerlichen Einwohnern. Eine Fronabhängigkeit zu dem Nonnenkloster in Eisenberg ist wahrscheinlich (um 1300). Die Kirche soll bereits im 12. Jahrhundert in Walpernhain gestanden haben, die zum Kirchsprengel in Walpernhain gehört. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Bereits im Jahr 1325 wird ein Kretzschmar (Schenke) erwähnt. Ebenso gehörten zu Walpernhain 2 Mühlen, die Ober- und Mittelmühle, die heute nicht mehr als Bauwerke bestehen.

Im Jahr 1673 wurden in Walpernhain 30 Feuerstellen gezählt. Die Einwohnerzahl schwankte in den Folgejahren. 1823 zählte man 24 Häuser und Höfe. Im Jahre 1843 lebten in Walpernhain 234 Einwohner; 1900 sind es 354 Einwohner. Die Zahl der Einwohner schwankt in den Folgejahren, gegenwärtig leben in Walpernhain 214 Einwohner.

In Walpernhain hat nicht nur die Bevölkerungsstruktur starke Veränderungen erfahren, wobei besonders die Jahre nach 1945 die Gesamtzahl der Einwohner stark anwachsen ließ, sondern auch ehemals alteingesessene Familien wohnen heute nicht mehr in Walpernhain. Bei einem Vergleich der Einwohnerverzeichnisse aus den Jahren 1908 bis 1948 ist diese Veränderung deutlich erkennbar.

Nachgewiesene alteingesessene Familien sind:

  • Familie Böhme
  • Familie Böttcher
  • Familie Fischer
  • Familie Gaudeß
  • Familie Löbel
  • Familie Prater