Steinzeitfunde
Steinzeitfunde

Walpernhain ein Heidedorf in der Steinzeit

Es werden die fruchtbaren Lößböden gewesen sein, die nomadisierende Stämme vor über 6.000 Jahren rund um Walpernhain sesshaft werden ließen. Diese rückten in kleinen Gruppen aus dem mährisch- slowakischen Raum in unser Gebiet.

Aber nicht nur hier, auch um Buchheim (der Strittel), Königshofen; Lindau (der Brandberg); Rudelsdorf ist Besiedlung aus dieser Zeit nachgewiesen. Die vielen Fundstellen resultieren aber auch, aus der zur damaligen Zeit üblichen Feldwirtschaft. War ein Feld nicht mehr ertragreich, wurde ein Neues angelegt. Nach einer gewissen Zeit, musste man die Siedlung verlegen, weil die Böden abgewirtschaftet waren. Es wurde die Feld- Wiesen Wirtschaft praktiziert. (Thüringen in ur- und frühgeschichtlicher Zeit; Karl Peschel; Wikau- Haßlau 1994) Diese Epoche der Steinzeit, bezeichnet man auch als Bandkeramik. Das kommt von den Gefäßen dieser Zeit und deren bandartigen Verziehrungen. Man kann davon ausgehen, dass zwischen 4.500- 3.500 v.u.Z. die Bandkeramiker hier lebten.

Ein Walpernhainer, der sich viele Jahre mit der Besiedlungsgeschichte seiner näheren Heimat beschäftigte war Walter Fröhlich. Ihm verdanke ich viel von meinem Wissen über die Steinzeit und natürlich auch die zahlreichen Fundstellen rund um seinen Heimatort. Er arbeitete eng mit den archäologischen Museen in Thüringen und Sachsen/Anhalt und den jeweiligen Universitäten zusammen. Sein Fachwissen, welches er sich autodidaktisch angeeignet hatte, bezog sich aber nicht nur auf die Archäologie. Er führte auch unzählige geologische Untersuchungen im Kreis Eisenberg durch, die Wissenschaftler oft zu Rate zogen. Im Buch „Die vor- und frühgeschichtlichen Altertümer Ostthüringens“ aus dem Jahr 1930 von Alfred Auerbach, werden als Walpernhainer Sammler noch der Lehrer Etzold und ein Herr S. Lange genannt.

Auerbach erwähnt in seinem Buch Fundstellen am Rudelsdorfer Weg, an der Königshofener Straße, und an der Pfarrgasse. Weiterhin vermutet er nördlich des Dorfes eine bandkeramische Siedlung. Diese scheint sich nördlich des Katzenhölzchens, schon in Sachsen/ Anhalt, befunden zu haben. Ob die riesigen Quarzite an der Waldkante zur Siedlung gehörten, kann heute nicht mehr nachgewiesen werden. Auf jeden Fall liegen auf dem Feld nord/ westlich zwischen herausgepflügten steinzeitlichen Wohngruben, immer wieder solche Steine.

Die aktuellen Untersuchungen, der vor 80 Jahren veröffentlichten Fundstellen, ergab nicht nur neue Funde, sondern auch neue Erkenntnisse zur Besiedlung rund um Walpernhain.

Autor:
Jörg Petermann

www.petermaennchens-laden.de